Bergamotten-Cake – Duft, Frische und ein Hauch Mittelmeer
Manchmal entstehen die besten Rezepte aus Neugier und Zufall. So war es auch beim Bergamotten-Cake, einer Variation des klassischen Zitronenkuchens, die uns beim Experimentieren völlig begeistert hat. Als wir im Frühjahr ein paar Kilo frische Bergamotten bekamen, war schnell klar: daraus wird etwas Besonderes. Nach einigen Versuchen entstand dieser kleine, saftige Kuchen, duftend, elegant und mit genau dem Maß an Frische, das man von einer perfekten Teespeise erwartet.
Ein Duft, der verführt
Der erste Moment beim Backen dieses Bergamotten-Cake ist unverwechselbar: der Duft. Noch bevor der Teig fertig gerührt ist, erfüllt die Küche das Aroma dieser außergewöhnlichen Zitrusfrucht – floral, leicht bitter, fast geheimnisvoll. Wenn du die Küchlein aus dem Ofen holst, liegt für ein paar Minuten dieses besondere Parfum in der Luft, das an südliche Sonne, Earl Grey und Sommerabende erinnert.
Die Bergamotte selbst ist eine kleine Zitrusfrucht, die vor allem in Kalabrien, im Süden Italiens, angebaut wird. Sie ähnelt äußerlich einer Kreuzung aus Limette und Orange, schmeckt aber deutlich intensiver und herber. Ihr Saft ist säuerlich, das Fruchtfleisch kaum essbar, doch die Zeste und das ätherische Öl sind wahre Aromawunder. Kein Zufall, dass Bergamotte auch in der Parfümindustrie und in feinem Gebäck verwendet wird.
Ein Klassiker, neu interpretiert
Der Bergamotten-Cake basiert auf dem Prinzip eines klassischen Zitronenkuchens: Butter, Zucker, Eier, Mehl, ein Spritzer Säure und ein guter Schuss Geduld. Doch der Unterschied liegt in der Balance: Bergamotte bringt weniger Schärfe als Zitrone, dafür mehr Tiefe und ein vielschichtiges Aroma, das an Blüten und Kräuter erinnert.
In unserem Rezept wird der Teig mit Bergamottensaft, Zesten und einem leichten Sirup durchzogen. Das Ergebnis ist ein Kuchen, der saftig bleibt, ohne schwer zu wirken. Der Clou: Eine hauchdünne Schicht hausgemachter Bergamottenmarmelade, die den Geschmack noch einmal betont. Darüber kommt ein klarer Tortenguss, der nicht nur hübsch glänzt, sondern auch verhindert, dass der Kuchen austrocknet.
So bleibt der Bergamotten-Cake tagelang frisch, vorausgesetzt, er überlebt so lange.
Kleine Küchlein, großer Geschmack
Wir haben uns bewusst für miniaturisierte Küchlein entschieden. Sie sind handlich, elegant und ideal für Kaffeetafeln oder als Dessert nach einem Menü. Außerdem saugen sie den Bergamottensirup besser auf als ein großer Kuchen. Wer mag, kann das Rezept aber genauso gut in einer klassischen Kastenform backen.
Besonders hübsch wirken die kleinen Cakes, wenn sie mit Zuckerguss, kandierten Zesten oder getrockneten Blüten garniert werden. Das verleiht ihnen einen leichten, fast französischen Touch, irgendwo zwischen Pâtisserie und englischem Teatime-Gebäck.
Warum Bergamotten so faszinieren
Bergamotten haben etwas Unvergleichliches. Ihr Geschmack ist feiner als der von Zitrone, aromatischer als der von Limette und doch unverkennbar eigen. Sie erinnern an Sonne, Meer und mediterrane Gelassenheit. Kein Wunder, dass sie in Süßspeisen, Marmeladen und Tees so beliebt sind.
Für den Bergamotten-Cake brauchst du nicht viel, ein paar reife Früchte, gute Butter und ein wenig Zeit. Aber genau das macht seinen Reiz aus: Er ist einfach genug, um ihn spontan zu backen, und raffiniert genug, um Eindruck zu hinterlassen.
Genuss mit allen Sinnen
Das Schöne an diesem Kuchen ist seine Vielschichtigkeit.
Beim ersten Bissen schmeckst du die Süße, dann kommt das frische, leicht herbe Aroma der Bergamotte, schließlich die weiche, buttrige Textur des Teigs. Zusammen ergibt das eine Harmonie, die fast meditativ wirkt.
Ich backe den Bergamotten-Cake besonders gern an grauen Tagen, er bringt Licht in die Küche. Und wenn du ihn zum ersten Mal anschneidest, wird dir klar, warum wir von diesem Rezept so begeistert sind: Er riecht nach Süden, schmeckt nach Sonne und sieht aus, als käme er direkt aus einer kleinen Konditorei in Amalfi.
FAQ – Bergamotten-Cake
Was ist Bergamotte und wo bekomme ich sie?
Bergamotten sind kleine Zitrusfrüchte mit intensiver, floral-zitrischer Note. Du bekommst sie im Winter und Frühjahr auf Wochenmärkten, in Feinkostläden oder online. Alternativ kann man Bio-Zitronen mit einem Tropfen Bergamottenöl verwenden.
Kann ich den Bergamotten-Cake auch mit anderen Zitrusfrüchten machen?
Ja. Limetten, Blutorangen oder Yuzu funktionieren ebenfalls, bringen aber andere Aromen. Der typische Earl-Grey-Duft bleibt allerdings einzigartig der Bergamotte vorbehalten.
Wie bleibt der Bergamotten-Cake so saftig?
Durch den Sirup und die Marmelade, die nach dem Backen aufgetragen werden. Sie versiegeln die Oberfläche und halten den Kuchen über mehrere Tage frisch.
Kann ich den Kuchen einfrieren oder vorbereiten?
Ja, sehr gut. Der Bergamotten-Cake lässt sich bis zu 3 Monate einfrieren. Am besten portionsweise, damit du einzelne Stücke nach Bedarf auftauen kannst.
Was passt geschmacklich gut dazu?
Ein kräftiger Earl-Grey-Tee, ein Glas Sekt oder eine Tasse Espresso sind perfekte Begleiter. Auch mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks Mascarponecreme wird der Kuchen zum Dessert.
Wie intensiv schmeckt Bergamotte?
Deutlich aromatischer als Zitrone – sie hat eine feine Bitternote und duftet fast parfümiert. In Gebäck wirkt sie frisch, edel und überraschend harmonisch.
Kann ich Bergamotten durch Zitronen ersetzen?
Ja, wenn du keine Bergamotten bekommst. Das Aroma wird milder, aber das Rezept funktioniert genauso gut. Wer den typischen Duft nachahmen möchte, kann 1–2 Tropfen Bergamottenöl (Lebensmittelqualität) ergänzen.

Rezept Bergamotten-Cake
Equipment
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Zutaten für die Küchlein
- 150 g Eier
- 210 g Zucker
- Zeste einer Bergamotte
- 160 g Mehl
- 4 g Backpulver
- 1 Prise Salz
- 95 g Sahne
- Saft einer Bergamotte
- 60 g weiche Butter
Zubereitung der Küchlein
Die Eier mit dem Zucker und der Zesten schaumig schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz vermischen und zu der Eimasse hinzugeben. Den Teig gerade so verrühren, sodass er zusammen kommt. Die Sahne, den Bergamottensaft und die Butter einzeln hinzugeben und jeweils nach der Zugabe verrühren. In einem vorgeheizten Ofen auf Ober-/ Unterhitze bei 160 °C für 35- 45 Minuten backen.
Zutaten der Marmelade
- 100 g Bergamottensaft
- 100 g Bergamottensegmente
- 80 g Zucker
- 5 g Pektin
Zubereitung der Marmelade
Für die Marmelade mit einem Messer die Bergamotte schälen und die einzelnen Segmente herausschneiden. 30 g des Zuckers mit dem Pektin mischen. In einem Topf den Zucker, den Saft und die Segmente erhitzen und das Pektin-Zuckergemisch hinzugeben. Das Gemisch für 4 Minuten köcheln lassen und anschließend auskühlen lassen bevor es weiter verwendet wird.
Zutaten des Sirups
- 60 g Zucker
- 144 g Wasser
- 28 g Bergamottensaft
Zubereitung des Sirups
Für den Sirup das Wasser mit dem Zucker und dem Saft in einem Topf zum köcheln bringen und bis der Zucker sich komplett gelöst hat weiter kochen lassen. Anschließend den Sirup abkühlen lassen und bereit stellen.
Zutaten des Tortengusses
- 150 g Wasser
- 75 g Zucker
- 3 Blätter Gelantine
Zubereitung des Tortengusses
Für den Tortenguss die Gelantineblätter in kaltem Wasser für 10 Minuten einweichen lassen. Währenddessen das Wasser und den Zucker aufkochen lassen, sodass der Zucker sich vollständig löst. Das Zuckergemisch vom Herd nehmen und die aufgeweichten Gelantineblätter hinzugeben und gut umrühren. Den hergestellten Tortenguss erkalten lassen und zur Verwendung wieder in einem Topf flüssig schmelzen.
Anrichten
Die Küchlein nachdem backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und währenddessen mit dem Sirup bestreichen. Alternativ einmal vorsichtig in den Sirup tauchen. Sobald die Küchlein abgekühlt sind mit einem Messer oder einem Patisseriestpachtel etwas Marmelade über die Oberseite der Küchlein dünn ausstreichen. Die Küchlein anschließend auf einen Holzspieß stecken und für kurze Zeit in den flüssigen Tortenguss tauchen.
Guten Appetit!
Weitere Rezepte
Neben diesem Rezept für Bergamotten-Cake findest du weitere süße Rezepte in der Rubrik Süßes unter Rezepte.
